Pädagogische Grundlagen

Leuchttisch

Leuchttisch

Wir haben von verschiedensten pädagogischen Richtungen Ideen und Anregungen aufgegriffen und in unser Konzept integriert, z.B. aus den INFANS Forschungen zum Bildungsauftrag in Kindertageseinrichtungen, die in den Sächsischen Bildungsplan eingeflossen sind, Ideen der Reggio Pädagogik, des Continuum Concepts, der Montessori-Pädagogik und Forschung zur Entwicklungspsychologie sowie anderen Bereichen.

Die wichtigsten Grundlagen unseres Konzeptes sind im Folgenden kurz erläutert. Weitergehende Literatur steht in der Bibliothek der Kinderbetreuung Sonnenblume zur Verfügung.

INFANS Studie

Experimente

INFANS ist ein Forschungsinstitut in Berlin, das im Rahmen des Projektes „Bildungsauftrag in Kindertageseinrichtungen“ Forschungen in Kindergärten durchgeführt hat. Die wichtigsten Erkenntnisse waren dabei: Kinder sind kompetente Forscher mit Welterkundungsdrang. Sie besitzen ein enormes angeborenes Konstruktionspotential. Aus diesem Grund sind sie fähig, sich selbst zu bilden. Die Erkenntnisse dieser Studie, die 2001 bereits veröffentlicht wurden, sind die Grundlage unseres pädagogischen Konzeptes.

Sächsischer Bildungsplan und weitere gesetzliche Vorgaben

Viele der Erkenntnisse aus der INFANS Forschungsarbeit sind anschließend in den Sächsischen Bildungsplan eingeflossen, der seit 2006 für alle sächsischen Kindertagesstätten gilt. Unser Konzept beruhte bereits von Anfang an auf diesen Grundgedanken. Der sächsische Bildungsplan sowie die ergänzenden Inhalte für Kindertagespflege und Hort werden in unserem Konzept und in der täglichen Arbeit umgesetzt. Das sächsische Gesetz zur Förderung von Kindern in Tageseinrichtungen (SächsKitaG) fordert im Paragraph 2 Absatz 2: „Alle Mädchen und Jungen sind in ihren individuellen Wesens- und Interessenlagen wahrzunehmen. Diese sind angemessen zu berücksichtigen, um Benachteiligungen entgegenzuwirken und die Chancengleichheit zu fördern.“ Insbesondere die Achtung und Entwicklung der individuellen Persönlichkeit jedes Kindes ist eines unserer wichtigsten Anliegen und Ziel unserer Arbeit.

MONTESSORI

Laut Maria Montessori selbst handelt es sich bei ihrer Pädagogik bzw. bei der so genannten Montessori-Methode um „eine komplexe, pädagogische und soziale Bewegung, die unmittelbar aus der und durch die Offenbarung des Kindes entstanden ist. Prinzipien der Montessori-Pädagogik sind:

  • das Kind in seiner Persönlichkeit achten und es als ganzen, vollwertigen Menschen sehen
  • seinen Willen entwickeln helfen, indem man ihm Raum für freie Entscheidungen gibt; ihm helfen, selbständig zu denken und zu handeln
  • ihm Gelegenheit bieten, dem eigenen Lernbedürfnis zu folgen; denn Kinder wollen nicht nur irgendetwas lernen, sondern zu einer bestimmten Zeit etwas ganz Bestimmtes (sensible Phasen)
  • ihm helfen, Schwierigkeiten zu überwinden statt ihnen auszuweichen

REGGIO-PÄDAGOGIK

Experiment

Experiment

ist ein weltweit be- und geachtetes, richtungweisendes pädagogisches Konzept in Italien, aus der RegionReggio Emilia, das Kinder als Weltkonstrukteure sieht. Hier entstand das Bild der hundert Sprachen eines Kindes. „Ein Kind hat hundert Möglichkeiten: hundert Sprachen, hundert Hände, hundert Gedanken. Es besitzt hundert Weisen zu denken, hundert Weisen zu spielen, hundert Weisen zu sprechen. Hundert, immer hundert Weisen zu hören, zu staunen, zu lieben. Hundert Möglichkeiten zum Singen, zum Verstehen. Hundert Welten zu erfinden, hundert Welten zu erträumen.“* Und wir Erwachsenen müssen dafür sorgen, dass ihnen nicht neunundneunzig geraubt werden.

WELTWISSEN DER SIEBENJÄHRIGEN

ein Buch von Donata Elschenbroich, trägt neueste Erkenntnisse über Kindheit und Pädagogik aus aller Welt zusammen und sammelt diese in einem Kanon des Weltwissens der Siebenjährigen. Diese Liste ist eine Inspiration für Möglichkeiten, die Welt zu entdecken, die wir den Kindern nahe bringen wollen. So wie die Autorin sehen auch wir die Kinder als Forscher, Entdecker, Sammler, und Erfinder mit einem angeborenen Drang, die Welt um sie herum zu entdecken und zu verstehen.

Was Siebenjährige können oder erfahren haben sollten (ein Auszug):

  • die eigene Anwesenheit als positiven Beitrag erlebt zu haben. „Wenn du nicht wärst…“. „Da hast du uns gefehlt…“
  • gewinnen wollen und verlieren können
  • mit dem Vater gekocht, gewerkelt, ganze Tage verbracht haben
  • eine Kissenschlacht gemacht haben
  • einen Damm im Bach gebaut haben
  • ein Feuer im Freien anzünden und löschen können
  • in anderen Familien übernachten
  • Wunderkammer Museum; ein Gefühl dafür, dass sich die Welt verändert, die Großmutter ist anders aufgewachsen
  • eine Ahnung von anderen Kontinenten haben
  • ein Geheimnis teilen, „nur du und ich“
  • etwas repariert haben
  • einem Erwachsenen etwas erklärt haben
  • auf einen Baum geklettert sein, in einen Bach gefallen sein
  • gesät und geerntet haben
  • eine E-Mail empfangen oder gesendet haben
  • ein Buch von Deckel zu Deckel kennen
  • in einem Streit vermittelt haben
  • Rhythmus in den Füßen spüren
  • Natur als Freund und „Feind“ erlebt haben
  • ein Selbstportrait gemalt haben
  • einem Meister, einer Expertin, einem Könner begegnet sein, mit ihm gearbeitet haben
  • ein chinesisches Zeichen schreiben können
  • einfache Zaubertricks beherrschen, Rätsel und Witze erzählen können
  • durch ein Teleskop geschaut haben
  • in einer Bücherei gewesen sein
  • Ereignisse aus der Familiengeschichte kennen
  • wissen, wie sich ein Baby anfühlt

CONTINUUM CONCEPT

basiert auf Beobachtungen von Jean Liedloff, die bei Besuchen von Indiostämmen in Südamerika viele glückliche Menschen und glückliche Babys gesehen hat. Sie fand heraus, dass Babys und kleine Kinder aufgrund der Entwicklungsgeschichte des Menschen genetisch bedingte Bedürfnisse haben, die erfüllt werden müssen, damit jedes Kind sich emotional und körperlich optimal entwickeln kann. Dazu gehört das Stillen eines Kindes, das Tragen des Kindes in einem Tragetuch, das Reagieren auf die nonverbalen Signale der Kinder und die Annahme, dass das Kind von sich aus sozial ist. Wir setzen diese Erkenntnisse als natürliches Verhalten zwischen Erwachsenen und Kindern um und unterstützen auch die Mütter beim Stillen ihrer Kinder.

Aus diesen wissenschaftlichen Erkenntnissen und Grundgedanken haben wir unser eigenes pädagogisches Konzept abgeleitet, das auf 4 Säulen beruht:

Wir sehen jedes Kind als eine individuelle Persönlichkeit, die man genauso achtet und respektiert wie einen Erwachsenen.

Wir pflegen einen liebevollen Umgang miteinander – zu den Kindern ebenso wie unter den Erwachsenen.

Es gibt nur wenige, aber wichtige Regeln, auf deren Einhaltung wir konsequent achten, insbesondere wird keine Gewalt akzeptiert.

Wir fördern die Kinder in ihrem Forscher- und Entdeckergeist und erhalten ihre Neugier und Interesse an der Welt.

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