Fragen und Antworten

Haben Sie freie Plätze und wie läuft das mit der Anmeldung?

Durch die Altersmischung in unserer Gruppe können jährlich nur wenige Plätze neu belegt werden. Wir bitten daher unbedingt, unsere Hinweise zum Aufnahmeverfahren zu beachten.

Wir leben ja bekanntermaßen in einer Leistungsgesellschaft. Wie schaffen die Kinder die Umstellung aus „so einem Kindergarten“ in eine staatliche Regelschule, in der sie nicht mehr nur das machen können, was sie wollen?

Die Sonnenblumenkinder sind bereits als Schulanfänger sehr sozial und verständig. Sie können selbstständig Aufgaben erledigen, können untereinander Konflikte besprechen und sind sehr wissbegierig. Ebenso können sie intensiv längere Zeit an etwas arbeiten. Die ersten 6 Jahre prägen den Menschen grundlegend, so auch die Sozialkompetenz. Unsere Kinder kommen in der Gesellschaft zurecht, sie kennen sich selbst sehr gut und wissen wo sie stehen. Sie können in Gruppenverbänden arbeiten, Rücksicht nehmen, Lösungswege selbständig erkennen. All diese Fähigkeiten helfen ihnen, an einer staatlichen Regelschule, wie auch in anderen Schulmodellen, mit den Anforderungen gut umgehen zu können.

Wie bekommen Sie die Kinder dazu, bei alltäglichen Arbeiten zu helfen? Möchten die Kinder das denn wirklich?

Die Kinder helfen sehr gern von sich aus bei allen alltäglichen Arbeiten, wie Tisch decken, einkaufen oder Kuchen backen. Es liegt in ihrer Natur, zu helfen und zu lernen. Hier darf jederzeit bei jeder Tätigkeit zugeschaut und/oder geholfen werden.

Überfordert die Selbstständigkeit und Eigenverantwortung die Kinder der Sonnenblume manchmal?

Nein, im Gegenteil. Wir „verlangen“ nichts von den Kindern, sondern lassen nur all ihre angeborenen Fähigkeiten zu. Soziale Kompetenz bringt jeder Mensch bereits mit auf die Welt. Das Problem in unserem Kulturkreis ist jedoch, dass die meisten Eltern zunächst diese Fähigkeiten zerschlagen, um sie später wieder aufbauen zu wollen. Beispielsweise verbieten wir erst, einen Teller zu tragen (weil er runterfallen könnte), später verlangen wir es wieder (das Kind soll helfen). Dabei möchte es von Anfang an helfen, doch dann verlernt es das, weil es den Erwachsenen glaubt, dass seine Hilfe nicht erwünscht ist.

Ebenso ist es mit der Selbstverantwortung. Die meisten Eltern nehmen ihrem Kind alle Verantwortung ab („mach das nicht, das ist gefährlich, mach dies nicht, sonst fällst du runter, das erklär ich dir später, dafür bist du noch zu klein…“). Auch das glauben die Kinder. Manche von ihnen übernehmen dann ein Leben lang nie wieder Verantwortung, weder für sich selbst noch überhaupt.

Können die Kinder selbst entscheiden, ob sie mittags schlafen wollen? Diese Entscheidung können sie doch noch gar nicht treffen.

Die Kinder entscheiden selbst, ob und wann sie schlafen oder ausruhen möchten. Von Natur aus kennen die Kinder ihre eigenen Bedürfnisse und folgen ihnen auch. Wenn sie selbst entscheiden können, dann gehen die Kinder, die das brauchen, sehr gern und von sich aus schlafen, manchmal auch auf der Wiese oder auf der Terrasse. Die größeren Kinder entscheiden selbst über die Gestaltung ihrer Ruhephasen, sie suchen zum Beispiel ruhige Räume auf, ruhen auf hohen Matratzenstapeln, bauen sich eine Höhle und spielen „Schlafen“ oder sie entspannen einfach bei leiser Musik und vorgelesenen Märchen. Die kleineren Kinder halten in der Regel Mittagsschlaf, entwicklungsbedingt jedoch zu ihren individuellen Zeiten, die sich auch immer einmal ändern. Wir helfen den Kindern individuell in den Schlaf durch Tragen im Manduca, durch Ausfahren mit dem Kinderwagen oder auch durch Wiegen auf dem Arm. Zum Schlafen stehen stehen also verschiedene Möglich-und Räumlichkeiten zur Verfügung.

Wie merken Sie, ob bei einem Kind gezielter Förderbedarf besteht und wie decken Sie dann diesen Bedarf? Wenn die Kinder zum Beispiel nie mit einer Schere schneiden, weil sie es nicht möchten und deshalb auch nicht machen müssen, wie lernen sie dann den Umgang damit? Das muss doch geübt werden.

Durch unseren kinderfreundlichen Betreuerschlüssel von maximal 3 Kindern pro Betreuer können wir im täglichen Zusammensein mit den Kindern sehr genau beobachten, welche Fortschritte die Kinder machen. Einige unserer Betreuer sind ausgebildete Therapeuten und können anhand von Tests den Entwicklungsstand jedes Kindes ermitteln. Abgesehen davon wissen wir um die unterschiedlichen Entwicklungsphasen der Kompetenzen, die nicht untereinander vergleichbar verlaufen, sondern je nach Kind zu seiner Zeit. Wir lassen ihnen also Zeit, vertrauen darauf, dass das Interesse an bestimmten Gebieten kommen wird, und lassen die Kinder ihre „Lern-Fenster“ ohne Druck von aussen selbst aufstoße

 

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner