Unsere Philosophie

“ Der Zeitraum Kindheit ist nicht die Vorbereitung auf das Leben, sondern das Leben selbst.“ (Peter Rosegger)

Wir arbeiten nach einem eigenen pädagogischen Konzept, das auf 4 Säulen beruht:

  • jedes Kind als Persönlichkeit sehen, das man genauso achtet und respektiert wie einen Erwachsenen.
  • liebevoller Umgang miteinander – zu den Kindern ebenso wie unter Erwachsenen
  • wenige, wichtige Regeln, auf deren Einhaltung konsequent geachtet wird; insbesondere wird keine Gewalt akzeptiert
  • die Kinder als Forscher und Entdecker fördern und ihre Neugier erhalten

Persönlichkeit

„Der Mensch, wenn er werden soll, was er sein muss, muss als Kind sein, und als Kind tun, was ihn glücklich macht.“
(Johann Heinrich Pestalozzi)

Kinder kommen bereits als vollständige Personen, als vollwertige Menschen, auf die Welt. Sie müssen nicht erst durch uns Erwachsene zu Menschen gemacht werden, sondern unsere Aufgabe als Eltern/Betreuer ist es, ihnen die Welt zu erklären und ihnen alle Möglichkeiten zu bieten, alle Kräfte anzuregen, die sie brauchen, um von Tag zu Tag selbstständiger diese Welt für sich erobern können, um sich selbst zu bilden.

Lachen

Lachen

Jedes Kind bringt seine individuelle Persönlichkeit mit. Dies ist etwas, was der Mensch ein Leben lang behalten wird. Diese Individualität achten wir vom ersten Tag an und fördern gleichzeitig den Aufbau neuer Fähigkeiten und Eigenschaften.

Wir vertrauen in hohem Maße den Fähigkeiten der Kinder, Risiken abzuschätzen und Entscheidungen selbst zu treffen. Sie dürfen deshalb mit Erwachsenensachen experimentieren und entscheiden, wie viel sie essen möchten oder ob sie mittags schlafen möchten. Sie können entscheiden, ob sie zu einem Ausflug mitgehen oder in der Werkstatt bleiben möchten. Sie dürfen begonnene Spiele beenden und laufende Projekte über Tage stehen lassen.

Küchenhilfe

Möhren schälen

Für Kinder ist es am spannendsten, die Welt der Erwachsenen kennen zu lernen. Deshalb ist es Teil unseres pädagogischen Konzeptes, den Kindern zu ermöglichen, die alltäglichen Arbeiten kennen zu lernen und auszuprobieren. Dazu gehören alle Tätigkeiten im Haus, wie Essen vorbereiten und kochen, Wäsche waschen, sauber machen und viele Tätigkeiten im Garten und in der Werkstatt, wie hämmern, bohren, Pflanzen gießen, Obst und Gemüse ernten oder Schnee schippen. Unsere Erfahrung mit diesem Konzept zeigt, dass die Kinder sehr gern diese Angebote annehmen und oft dem normalen Spiel vorziehen. Wir geben den Kindern die Möglichkeit, gemeinsam mit einem Betreuer gefahrlos diese Tätigkeiten auszuüben.

Liebevoller Umgang

Kinder erwarten von den Menschen, mit denen sie zusammen sind, Liebe und Achtung, Anregung und Anleitung, Unterstützung und Trost. Indem wir die Bedürfnisse der Kinder nach Liebe, Nähe, Wissen und Hilfe erfüllen, reifen sie zu starken, sicheren und menschlichen Persönlichkeiten, die ihrerseits Liebe und Achtung an andere Menschen weitergeben können.

Wir sind für unsere Kinder da. Um sicher zu gehen, dass wir auf jedes Kind eingehen, ihm zuhören, trösten oder ihm etwas erklären können, haben wir 1 Betreuer pro 3 oder weniger Kinder. Denn keine Frage darf verloren gehen. Kein erstmalig erfolgreicher Versuch, auf einem Bein zu hüpfen, darf ungesehen bleiben. Jede Träne trocknet schneller, wenn man sich an einen lieben Menschen anschmiegen kann. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass wir Erwachsenen, Betreuer und Eltern, dieses Konzept in uns fühlen und leben und mit vollem Herzen für jedes Kind in jeder Entwicklungssphase voll da sein können.

Für die sensible Phase der Eingewöhnung eines Kindes haben wir ein besonderes Konzept entwickelt und planen dafür recht viel Zeit ein. Es steht immer ein fester Betreuer für die Eingewöhnung zur Verfügung. So wollen wir dem Kind eine immer verfügbare, neue Bezugsperson anbieten, die ein Mutterersatz sein kann und von der sich das Kind trösten lässt. Wir möchten mit unserer liebevollen und familiären Atmosphäre den Kindern das Gefühl geben, dass es hier wie zu Hause ist.

Die Eingewöhnung ist eine sehr wichtige Zeit für die Kinder. Insbesondere Kinder unter 3 bis 4 Jahren können normalerweise noch nicht auf ihre Mutter in der unmittelbaren Nähe verzichten. Wir sind uns bewusst, dass es eine große Leistung der Kinder ist, wenn sie sich mit dieser Situation anfreunden und ihre Zeit hier im Kindergarten froh genießen können. Dafür schaffen wir für die Zeit der Trennung von den Eltern eine liebevolle und familiäre Atmosphäre. Die Eingewöhnungszeit, in der die Mutter oder der Vater noch mit im Haus sind, bzw. sehr schnell verfügbar sind, sollte solange dauern, bis das Kind dauerhaft von sich aus den Kontakt zu anderen Kindern und den Betreuern aufnimmt und die Angebote zum Spielen annimmt.

Auch die älteren Kinder und solche, die schon länger bei uns sind, brauchen an manchen Tagen ihre Eltern mehr als sonst oder möchten abends lieber noch mit ihren Freunden spielen und noch nicht nach Hause gehen. Wir ermöglichen eine sanfte Übergabe, sowohl früh als auch abends. Wir freuen uns, wenn sich die Eltern ein wenig Zeit nehmen können, auch mal eine Weile mit auf dem Sofa sitzen und einen Tee trinken und den Kindern noch eine Weile zuschauen. Wenn Kinder sich von einem Spielzeug oder Buch nicht trennen können, dürfen sie es über Nacht mit nach Hause nehmen.

Jederzeit sind wir für die Kinder da, ganz besonders wenn sie traurig sind und Trost suchen. Wir versuchen, den Kindern ein Mami-Ersatz zu sein, ihnen ein sicheres soziales Netz zu bieten, nehmen sie auf den Arm und streicheln sie. Als zuverlässige Ersatzbezugsperson helfen wir, die Trennung von den Eltern zu erleichtern.

(Langzeit-) Stillende Mütter unterstützen wir, da uns die enorme Wichtigkeit dieser ganz besonderen Bindung zwischen Mutter und Kind bewusst ist. Es ist also nicht notwendig, dass das Kind zur Eingewöhnung auch abgestillt werden muss. Auch hierfür finden wir individuelle Lösungen, wie Stillen, Berufstätigkeit und Kindergarten ideal vereinbart werden kann.

Wir benutzen Tragetücher und Bauch/Rückentragen, um den Kindern Nähe, Wärme und Geborgenheit zu geben, wenn sie das brauchen. Auf Ausflügen werden auch manchmal die Beine schwach, auch zu solchen Gelegenheit ist eine Pause auf dem Rücken einer vertrauten Person ideal.

Wir vermitteln den Kindern menschliche Werte beim Heranwachsen zu selbstbewussten, freundlichen und allseitig gebildeten Kindern, denn Kinder können niemals anders werden, als wie sie selbst erfahren haben. Deshalb begegnen wir den Kindern mit Respekt, Achtung und Freundlichkeit, damit sie diese Eigenschaften von anderen Menschen erfahren und selbst erlernen können, denn so werden sie ebenfalls respektvoll und freundlich anderen Menschen gegenüber. Das wollen wir hier in der Sonnenblume erreichen. Mit gestärktem Selbstvertrauen, gereifter Persönlichkeit und voller aufgetankter Liebe beenden sie dann ihre Kindergartenzeit und beginnen den längsten Abschnitt ihrer Kindheit, die Schulzeit. Das Fundament aller sozialer Kompetenzen ist gelegt, die Kinder sind bereit für die nächste Lebensstufe. Oft, sehr oft, werden sie von ihrem Traumstart in der Sonnenblume profitieren.

Wenige Regeln

Wir haben nur sehr wenige Regeln für die Kinder aufgestellt. Beispielsweise unterbinden wir körperliche Gewalt, wie z.B. Zufügen von Schmerzen und auch übergroße Lautstärke. Dies versuchen wir sanft und geduldig zu stoppen. Sonstige Streits unter den Kindern werden wir beobachten, aber zulassen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, selbst eine Lösung für ihren Konflikt zu finden. Bei Bedarf machen wir Vorschläge für Kompromisse.

In unserem Kindergarten gibt es keine Strafen oder anderweitige Disziplinierungen. Bei Konflikten gehen wir auf Augenhöhe mit dem Kind und versuchen ihm die Auswirkungen seines Verhaltens zu erklären. Wir sind immer geduldig, auch wenn die Kinder trotzdem weiter „Böckchen“ sind. Es gehört zu ihrer Entwicklung dazu. Wir loben positives Verhalten, vermeiden Verneinungen.

Weitere Regeln sind eine gemeinsame Hauptmahlzeit für alle Kinder, Achtung und Respekt gegenüber Kleineren und Schwächeren sowie einige Regeln, die der Sicherheit der Kinder und dem Wohlfühlen in der Gruppe dienen. Wir achten darauf, dass diese Regeln auch konsequent eingehalten werden.

Forscher und Entdecker

Farbexperiment

Farbexperiment

Kinder bringen von Natur aus und von Geburt an eine große Neugier und einen Wissensdurst mit; zu lernen ist für die Kinder das natürlichste und normalste von der Welt. Diese Anlagen fördern und unterstützen wir. Jede Frage der Kinder greifen wir auf und suchen gemeinsam nach Antworten.

Wir ermöglichen jedem Kind jeden Alters und zu jeder Zeit, sich „die Welt anzueignen„. Wenn das Kind daran Interesse hat und etwas wissen und lernen möchte, regen wir alle Kräfte an, die es zur Selbstbildung benötigt. Wir stellen Material bereit, bringen eigene Erfahrungen ein, rufen bereits vorhandene Kenntnisse beim Kind ab, bereiten die Umgebung entsprechend vor, so dass jedes Kind individuell seinen ganz eigenen Lösungsweg gehen kann. Wir sind jederzeit sensibel für die vorherrschenden Themen der Kinder, greifen sie auf und bearbeiten sie gemeinsam.

Leuchtkasten

Leuchtkasten

Besonderen Wert legen wir  auf die Breite der Erfahrungen, die Kinder bei uns machen können. Sei es das Interesse an Buchstaben oder Zahlen, ein Lied in Englisch, Wörter auf Russisch zu lernen, oder rauszufinden wie Fledermäuse hören oder wie groß der kleinste Mensch der Welt ist. Wie Farben gemischt werden, welche Gegenstände magnetisch sind , wie sich eine Schlange anfühlt, wie groß ein Buslenkrad ist, wenn man selbst dahinter sitzt…. Wir malen mit den Kindern japanische Schriftzeichen, bauen ein Modell von Sonne, Mond und Erde, erfühlen mit Händen und Füssen Holz, Stein, Matsch oder Getreide, spielen mit dem Schatten, behalten Geheimnisse, schreiben Briefe und finden Ruhe, Stille und Entspannung bei bunten Lichtern und sanften Klängen…  Kinder sind interessiert an allem, was ihnen begegnet, niemals dürfen wir sie in ihrem Wissensdrang ausbremsen oder gar stoppen.

Kinder können auch sehr gut abzuschätzen, was sie sich zutrauen können und was sie versuchen möchten. Wir erlauben den Kindern, ein etwas größeres Risiko beim Klettern, Ausprobieren und Balancieren einzugehen. Sie dürfen Baumklettern, Werkzeuge benutzen oder auf eines der Fensterbretter klettern. Selbstverständlich ist immer ein Betreuer in der Nähe, um zu helfen, wenn die Kinder sich einmal nicht weiter trauen.

Wir unternehmen mit unseren Kindern spannende Ausflüge, wie Bus- und Straßenbahnfahren, Einkaufen, Tierpark- und Museumsbesuche oder spazieren zu Spielplätzen. Das Leben ist so interessant, dass man Mama und Papa am Abend noch ganz lange von Käfern und Hunden, von Wolken und Flugzeugen, von Apfelschälen, Sonnenbällen, Freunden, Tränen, Kasperle, Himbeeren mit Bratkartoffeln und tausend anderen spannenden Dingen erzählen muss.

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner